Mercedes G 580 EQ, dienstag, 5:38 Uhr, Timmelsjoch. Eisregen peitscht gegen die Scheibe, 27% Steigung, und der Tesla Model X hinter mir rutscht rückwärts wie ein gestrandeter Wal. Ich trete das „G-Taste“ – vier Motoren heulen auf, die Portalachsen krallen sich in den Fels, und dieses 2,7-Tonnen-Ungetüm klettert bergauf wie eine verrückte Gams. Nach 3.000 Kilometern zwischen Gletscherpisten, Münchener Nobelvierteln und einem schicksalhaften Schlammbad im Zillertal verrate ich dir, warum dieser E-G den Verbrenner-Veteranen blamiert… und wo er dich zum verzweifelten IT-Händeringer treibt.
Mercedes G 580 EQ Design: Box mit Elektro-Schock
Mercedes hat’s geschafft: Den hässlichsten SUV der Welt noch brutaler zu machen:
- EQ-Front: Geschlossene Black-Panel-Fläche statt Kühlergrill. Sieht aus wie ein Raumschiff aus den 80ern – besonders absurd an der Tankstelle.
- Portalachsen: Lassen den G um 13cm höher kriechen. Wirkung? Du blickst auf Defender-Fahrer wie auf Ameisen.
- Rundum-LEDs: 198 einzelne Lampen. Blinkt dir im Gelände den Weg frei – oder blendet Skifahrer auf der Piste.
- Schmutzfink-Trick: „Magno Pine Grey“-Matteffekt. Versteckt Kratzer vom Gestrüpp wie ein Profi. Nach Grazer Forstweg sah’s aus wie nach Carwash.
„Park ihn neben einen Verbrenner-G. Der alte Diesel wirkt wie ein Museumswärter. Der EQ? Wie ein Cyborg, der gerade aus der Zukunft teleportiert wurde – um dein Portemonnaie zu liquidieren.“
Mercedes G 580 EQ Technik: Vier Motoren, ein Gottkomplex
Unter der kastigen Haube brodelt Physik-Unterricht:
- 116 kWh-Batterie: Schwerer als ein Kleinwagen. Sitzt im Leiterrahmen – tief genug für Flussdurchfahrten.
- 588 PS / 1.164 Nm: Beschleunigt in 4,7s auf 100 km/h. Fühlt sich an, als würde Gott persönlich anschieben.
- „G-Turn“: Dreht sich auf der Stelle wie ein Balletttänzer auf Öl. Praktisch? Nein. Beeindruckend? Verdammt ja!
- Offroad-Daten: 1 Meter Wattiefe, 100% Steigfähigkeit, 35° Seitenneigung. Der einzige Elektro-SUV, der sagt: „Wo ist das Problem?“
Gletscher-Härtetest:
-15°C, Schneeketten, Sitzheizung Stufe 3: Reichweite sank auf 287 km (statt 473 km WLTP). Immer noch weit genug zur nächsten Hütte – wenn du sie findest.
Mercedes G 580 EQ Innenraum: Handwerkskunst mit Software-Fluch
- MBUX Hyperscreen: Drei gebogene Displays. Zeigt Geländedaten an wie ein U-Boot… bis es abstürzt und „Systemupdate benötigt“ flimmert.
- Active Noise Cancelation: Tötet Motorengeräusche. Hört stattdessen jedes Knacken im Kunstleder.
- Massagesitze: 10 Programme. „Geländemodus“ knetet dein Kreuz wie ein verärgerter Physio.
- Material-Wahnsinn: Echtleder, Metall, Holz. Fühlt sich an wie eine Privatjet-Jacht. Kostet auch so.
Schlamm-Drama:
Labrador „Benno“ verwandelte den Fond nach der Jagd in eine Schlammgrube. Reinigung? 320 € beim Detailer. „Kunstleder wäre praktischer“, seufzte der Chef.
Mercedes G 580 EQ Fahrgefühl: Betonblock auf Seidenkissen
- Luftfederung: Schaukelt über Schlaglöcher wie ein Katamaran. Im Sportmodus? Straffer als ein Skispringer-Oberschenkel.
- Lautlosigkeit: Irre im Stau. Unheimlich im Gelände – Bären hören dich nicht kommen.
- Rekuperation: Bremst mit 290 kW. Bergab gewinnst du Strom zurück – oder brätst Bremsen wie beim alten G.
- Der Wermutstropfen: Lenkung fühlt sich an wie per Fernbedienung. Präzise, aber seelenlos.
Preis-Schocktherapie:
- Basispreis: 212.000 €
- Pflichtoptionen: Offroad-Paket (9.300 €), Nachtpaket (4.100 €), Sonderlackierung (12.000 €)
- Werkstattstunde: 298 € (Bremsenservice: 2.100 €)
- Versicherung Gruppe 50: 8.700 €/Jahr
Mercedes G 580 EQ Laden: Das große Warten
- Suche nach 300-kW-Säule: 22 Minuten
- 800V-Architektur: Theoretisch 200 kW Ladegeschwindigkeit.
- Realität am Arlberg:
- Belegung durch Tesla: 40 Minuten Wartezeit
- 10-80% Laden: 28 Minuten
- Gesamtzeit: 1,5 Stunden – genug für drei Schnitzel in der Therme
Mercedes G 580 EQ Für wen? Gnadenlose Analyse
✅ KAUFEN WENN:
- Geld nur eine Zahl auf deinem Private-Banking-Screen ist
- Du Geländefahrten mit Anzug machst
- „Range Anxiety“ für dich ein Fremdwort ist (dein Helikopter holt dich ab)
- Du Software-Abstürze als „Charme-Feature“ siehst
❌ FINGER WEG WENN:
- Dein Budget unter 200k€ liegt (die Basisversion ist eine Falle)
- Du jemals selbst deine Scheiben wischen würdest
- Ladeinfrastruktur außerhalb von Zürich für dich „Provinz“ bedeutet
- Dein Herz für den alten G-Diesel schlägt (dieses Surren ist Ketzerei!)
Mercedes G 580 EQ die ungeschminkte Wahrheit
Was nervt:
- Das Infotainment braucht 11 Sekunden zum Hochfahren (im Winter eine Ewigkeit)
- Die akustische Warnung bei 20 km/h klingt wie ein sterbender Mähroboter
- Die Türen schließen mit dem Klang einer Panzertür – elektrisch wäre zu viel verlangt?
- Der Verbrauch von 28 kWh/100 km macht Ökostrom-Besitzer zum Heuchler
Warum ich ihn trotzdem liebe:
Wenn du nachts allein am Gletscher stehst, Polarlichter über den Gipfeln tanzen, und dieses Monstrus lautlos im ECO-Modus durch den Schnee gleitet… fühlt sich an wie die Zukunft, die wir nie verdient haben. Der G 580 EQ ist kein Auto. Er ist eine materielle Manifestation des „Warum nicht?“ – mit allen Widersprüchen, die dazugehören.
„Mercedes hat hier keinen Elektro-SUV gebaut. Die haben einen rollenden Beweis geschaffen, dass Geld Naturgesetze biegt. Ob er die Welt rettet? Sicher nicht. Aber er rettet dein Ego, wenn der Tesla im Graben steckt – und das ist ja wohl auch was wert.“

0 Kommentare