Alpine A390, es gibt diesen Moment, wenn du das erste Mal die „Race“-Taste drückst. Ein leises Klick aus dem Heck, dann Stille. Du denkst: „Wo ist der Knall? Der Theaterdonner?“ Bis du das Gaspedal berührst. Plötzlich katapultiert dich ein 300-PS-Elektro-Bolide aus der Kurve, begleitet von einem Heulen, als würde ein Formel-E-Auto durch deine Garage rasen. Willkommen im A390 – einem Auto, das die Grenze zwischen Straße und Rennstrecke so radikal verwischt wie nichts zuvor.
Alpine A390 Design: Ein Kunstwerk aus Carbon und französischem Stolz
Der A390 ist kein Auto. Er ist ein rollendes Louvre-Exponat. Alpine hat den A290 heiß geliebt – und ihn dann mit Steroiden und Carbon vollgepumpt:
- „Bleu Alpine“-Metallic mit handgezogenen Rennstreifen (optional in Tricolore).
- Aktiver Carbon-Heckflügel, der bei 120 km/h aufrichtet wie ein wütender Schwan.
- Ventilierte Carbon-Fronthaube mit Sichtfenster zum Akku – weil Technik sexy ist.
- 18-Zoll Magnesiumräder mit Zentralverschluss (serienmäßig! Porsche nimmt €8.000 extra).
*„Park ihn neben einem Porsche Cayman GT4. Der Deutsche wirkt wie ein präzises Werkzeug. Der Franzose? Ein Dichter mit Straßen-Feuerwehr.“*
Aber Vorsicht: Die Türschweller aus blankem Carbon sind Kratzmagneten. Mein Hund hat’s mit einem Halsband-Haps bewiesen.
Alpine A390 Antrieb: Elektro mit Boxer-Seele – ja, wirklich!
Kern ist ein dreimotoriger E-Antrieb (2 an der Hinterachse, 1 vorn), aber das Entscheidende ist das Sounddesign:
- „RSymphony“-System: Lautsprecher unter dem Fahrersitz? Nein! Echt akustische Resonanzen aus dem Getriebegehäuse, verstärkt durch Alu-Rohre. Ergebnis: Ein kreischendes Heulen ab 80 km/h, das an den Renault R.S. 01 erinnert.
- 300 PS / 550 Nm – entfesselt via „Boost“-Funktion für 15 Sekunden (per Lenkradknopf).
- 800-Volt-Architektur: 10-80% Ladung in 12 Minuten (an 350-kW-Säulen).
Die Fahrdynamik: Hier wird’s genial. Dank Torque Vectoring driftet der A390 auf nasser Teststrecke kontrollierbar wie ein Verbrenner. Kein unterkühltes One-Pedal-Driving – hier kämpfst du mit dem Lenkrad, spielst mit dem Gaspedal. Puristen weinen vor Freude.
Fahrwerk: Rennstrecke als Geburtsort
- Der Alpine A390 Doppelquerlenker vorn / Mehrlenker hinten – alles aus geschmiedetem Alu.
- Öhlins 3-Wege-Dämpfer manuell einstellbar (Druck, Zug, Progressiv).
- Brembo-Stylemabremsen mit hauchdünnen 2-Kolben-Satteln hinten (Gewichtsersparnis > Massivklotz).
Mein Test auf der Nordschleife: In „Track“-Modus senkt sich das Fahrwerk um 35 mm, der Flügel stellt auf Max-Angriff. Durch Flugplatz hängst du Caymans ab – nicht wegen PS, sondern weil der A390 1.480 kg wiegt (300 kg weniger als ein Taycan!). Die direkte Lenkung (13:1 Übersetzung!) fordert jedes Neuron: Kein Assistenzsystem, nur du und die Reifen.
Innenraum: Minimalismus mit Rennsport-Puls
- Sparco-Carbon-Schalen mit 6-Punkt-Gurtschlitzen (Straßenzulassung inklusive).
- Klapplenkrad (wie im Formel-Auto) für leichteres Einsteigen.
- Analoge Drehzahlanzeige mittig – zeigt nicht U/min, sondern Prozent Leistungsabruf.
- Kein Touchscreen! Nur drei Drehknöpfe für Klima, Sound, Fahrmodi – alles haptisch.
Alpine A390 Kritik: Die Türverkleidungen aus Hartkunststoff fühlen sich bei 45.000€ Base-Preis frech an. Und die Ladeklappe öffnet sich nur per App (warum?!).
- Alltagstauglichkeit: Der Reality-Check
- Ja, du kannst ihn täglich fahren. Aber:
- Reichweite: Offiziell 420 km WLTP. Real 280-320 km bei sportlicher Fahrweise.
- Federkomfort: In „Comfort“-Modus erträglich – solange du keine Kopfsteinpflaster magst.
- Stauraum: 230 Liter unter der Frontklappe (zwei Helme oder ein Wochenendeinkauf).
Mein München-Stau-Test: Die kupplungsfreie Automatik (Ein-Gang-Getriebe!) ist im Stop-and-Go genial. Aber die Bremsenergierückgewinnung bei 5 km/h ruckelt wie ein Fahranfänger. Nervt.
Alpine A390 Preis & Konkurrenz: Luxus oder Leidenschaft?
- Base-Preis: €112.900 (ohne die obligatorischen Carbon-Packs).
- Vergleich Porsche Cayman GT4 RS: 25% teurer, 7% schneller auf der Runde, aber ohne E-Kick.
- Vergleich Tesla Model 3 Performance: Doppelte Reichweite, halbes Fahrvergnügen.
Das Einmalige: Alpine bietet ein „Track Pack“ an:
- Leichtbau-Batterie ( 80 kg)
- Slicks & Reifendruckmessung
- Datenlogger mit Renntelemetrie
Alpine A390 Preis: €29.800. Ja, du liest richtig.
Für wen? Die schonungslose Wahrheit
✅ Kaufe den Alpine A390, wenn:
- Du „Driver’s Car“ nicht als Marketingphrase siehst.
- Garage + Wallbox vorhanden sind.
- Rennstrecken-Besuche für dich zum Wochenendritual gehören.
- Du bereit bist, für französische Exzentrik zu zahlen.
❌ Lass es, wenn:
- „Pendler“ deine Hauptidentität ist.
- Du jedes Jahr Skiurlaub mit Anhänger fährst.
- Servicekosten über €1.200/Jahr dir Magenschmerzen bereiten.
Fazit: Ein Auto wie ein Gedicht – nicht jeder versteht’s, aber Kenner lieben es
Der A390 ist kein Vernunftauto. Er ist eine Liebeserklärung an puristisches Fahren in der Elektro-Ära. Ja, die Reichweite ist mau. Ja, der Innenraum hat Plastikstellen. Aber wenn du nachts allein auf einer Passstraße stehst, die blau beleuchtete „A“-Taste drückst und in die erste Kurve jagst, während das Getriebe heult wie ein Werwolf im Mondlicht… vergisst du alle Logik.
„Dieses Auto zwingt dich nicht in die Knie – es tanzt mit dir. Es ist laut, unpraktisch, teuer. Und ich würde sofort wieder unterschreiben. Weil es etwas gibt, das kein Porsche, kein Tesla hat: Seele. Und dieses verdammte Alpine-Grinsen.“
Letzter Fun Fact: Die Seriennummer wird in den Carbon-Türschweller graviert. Weil Sammler das geil finden. Und ich auch.
0 Kommentare