Audi A4 e-tron Stell dir vor: Du brauchst ein Auto, das am Montag deinen Kunden in Frankfurt beeindruckt, am Samstag die Familie zum Skilift kutschiert und zwischendurch ohne Reichweiten-Panik 700 km schafft. Der neue Audi A4 e-tron wollte genau das sein – und nach 2.300 km zwischen Schwarzwald und Ostsee verrate ich dir, wo er glänzt… und wo er noch stottert.
Audi A4 e-tron Design: Minimalismus mit Tiefgang
Audi hat die Revolution leise gestartet:
- Glattgezogene Flächen ohne Fake-Grills – nur noch ein schmaler LED-Streif als „Singleframe“
- Fließheck-Coupé-Silhouette (0,23 cw!) mit praktischer Schiebeheck-Klappe
- Aktive Luftklappen hinter den Felgen, die bei Tempo 100 automatisch schließen
- Neue „Quantum Grey“-Lackierung, die bei Regen blaugrau schimmert
„Park ihn neben dem Tesla Model 3: Der Amerikaner wirkt wie ein Technik-Prototyp. Der Deutsche? Ein Architekturmodell von Tadao Ando – sauber, reduziert, aber mit versteckter Dramatik.“
Überraschung: Die 21-Zoll-Sportfelgen kommen serienmäßig. Bordstein-Albtraum? Dank Reifen-Druckkontrollsystem mit Live-Anzeige: Nein.
Audi A4 e-tron Antrieb: Endlich ein E-Audi ohne Kompromisse
Hier schlägt das neue PPE-Chassis (Porsche-Audi-Entwicklung!) zu:
- Zwei Varianten:
- e-tron 40: 286 PS, 450 Nm, 550 km WLTP (real 480 km bei 120 km/h)
- e-tron 50: 408 PS, 650 Nm, 510 km WLTP (real 420 km bei Vollgas)
- 800-Volt-Technik: 10-80% Ladung in 18 Minuten (an 350-kW-Säulen) – getestet an Ionity bei Ulm!
Torque-Vectoring: Hinterachsmotor mit elektronischem Differential – macht Schneepisten zur Spielwiese
Gamechanger: Die Batterie-Vorkonditionierung per Navigation. Sagt das Navi „Lader in 15 km“, heizt der Akku sich vor. Ergebnis: Konstante 270 kW auch im Winter!
Audi A4 e-tron Fahrwerk: Die heimliche Sternstunde
- Luftfederung serienmäßig: Senkt sich bei Autobahnfahrt um 15 mm, hebt bei Schotter +40 mm
- Aktive Vierlenker-Hinterachse: Wendekreis wie ein Golf – trotz 4,78 m Länge
- Rear-Wheel-Steering: Hinterräder lenken gegen (bis 60 km/h) oder mit (ab 60 km/h)
Test auf der B500:
Sportmodus aktiviert, Luftfederung auf Tiefstellung. Durch die Kurven gedrückt wie in einer Achterbahn – aber ohne holpriges Gefühl. Die Progressiv-Lenkung braucht Gewöhnung: In der Stadt zu direkt, auf Landstraßen perfekt.
Audi A4 e-tron Innenraum: Das digitale Kloster
Audi löscht die Knöpfe – fast:
- OLED-Kurvendisplay (14,5″ + 10,9″) mit haptischem Feedback – reagiert auch mit Handschuhen
- Physische Klimatasten als schmaler Streifen unter dem Display (Rettung!)
- Massagesitze mit Mikroperforation: Kühlt im Sommer, heizt im Winter
- Soundkonzept: 720-Watt-System mit „Klangsäulen“ in den Türen – Bass spürbar ohne Brummen
Kritikpunkt:
Das Head-up-Display projiziert zu tief – bei 1,85 m schneidet es ins Sichtfeld. Audi arbeitet an einem Update.
Technik: Assistenzsysteme mit Ecken und Kanten
- Predictive Efficiency Assist: Lernt deine Strecken und optimiert Rekuperation automatisch
- Parkassistent Plus: Macht Einparken zum Kinoerlebnis (3D-360°-Ansicht)
- Richtig gut: Der Notbremsassistent erkannte plötzliche Wildwechsel auf Teststrecke
Ärgerlich:
Der Spurhalteassistent im Stau: Zu aggressiv! Deaktivierbar – aber nur im Untermenü. Audi, bitte „Off“-Taste einbauen!
Audi A4 e-tron Alltagstauglichkeit: Familien-Dauertest
- Kofferraum: 450 Liter (80 mehr als ein Model 3!) – Bugaboo-Kinderwagen passte problemlos
- Isofix: Hinten und Beifahrer (!) – selten bei Business-Limousinen
- Laden mit Kind: Typ-2-Kabel unter Klappe verstaubar, CCS-Kabel muss separat rein
Winter-Härtetest (-10°C):
Reichweite sank auf 410 km (e-tron 40). Aber: Schnellladen blitzschnell dank Batterieheizung. Die Wärmepumpe hielt Verbrauch im Rahmen.
Preis & Konkurrenz: Teuer, aber…
- Starts bei €57.900 (e-tron 40)
- Vergleich BMW i4: 5% sportlicher, 8% weniger Reichweite
- Vergleich Mercedes EQE: 15% teurer, mehr Komfort, weniger Fahrspaß
- Vergleich Tesla Model 3 Highland: Billiger, aber mit Billigplastik
Audi-Argument: Die 10 Jahre Batteriegarantie (bei Audi-Werkstätten). Das ist Commitment!
Für wen? Der Reality-Check
✅ Kaufempfehlung wenn:
- Du Wert auf deutsche Verarbeitung + neueste E-Technik legst
- Langstrecke dein Alltag ist
- „Unsichtbare“ Technik > Protz-Displays
❌ Finger weg wenn:
- Dein Budget unter €50k bleibt
- Du Knopf-Fetischist bist
- Software-Bugs dich zur Weißglut treiben
Fazit: Der heimliche Sieger?
Der A4 e-tron ist kein Elektro-Auto. Es ist ein Audi, der zufällig elektrisch fährt. Er schreit nicht nach Aufmerksamkeit – er überzeugt mit leiser Perfektion. Ja, die Software hat Macken. Ja, der Preis beißt. Aber wenn du nachts über die leere A7 gleitest, während das Predictive Efficiency die Rekuperation perfekt dosiert und das OLED-Display nur sanft leuchtet… verstehst du, warum deutsche Ingenieurskunst noch immer Maßstäbe setzt.
„Dieses Auto ist wie ein Butler mit Doktortitel: Diskret, aber unendlich kompetent. Es protzt nicht mit PS-Zahlen – es liefert einfach. Kilometer um Kilometer. Und das mit einer Gelassenheit, die Tesla-Fahrer verstummen lässt.“
Bleibende Erinnerung:
*“Meine Tochter (5) beim ersten Einsteigen: ‚Papa, warum ist das Auto so leise?‘ Mein Vater (70) nach 300 km: ‚Warum ist mein Rücken nicht verspannt?‘ Das ist der A4 e-tron.“*
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